Mit viel Eigenleistung wurde in Obermedlingen das frühere Feuerwehrgerätehaus wieder flottgemacht. (DZ, Von Katharina Indrich)
Die besten Tage des ehemaligen Gerätehauses der Feuerwehr in Medlingen waren schon lange vorbei. Von 1864 bis 1976 war es das Heim der Floriansjünger in Obermedlingen. In den Nachkriegsjahren wohnte für einige Jahre sogar eine Familie hier, weil ihr Haus beim Bombenangriff auf Medlingen zerstört worden war. Doch seit 1976 stand das Gebäude an der Hauptstraße in Obermedlingen leer.
Der Zustand wurde nicht besser. Am Ende war er so schlecht, dass es wahrscheinlich einfacher gewesen wäre, das Häuschen abzureißen. Dass der Gemeinderat sich dafür entschied, das nicht zu tun und das Gebäude stattdessen zu sanieren, hält Bürgermeister Stefan Taglang für vorbildlich. Im Oktober vergangenen Jahres begannen die Arbeiten. Viel Zeit verbrachten vor allem die Mitglieder der Feuerwehr in und an ihrem alten Gerätehaus, klopften den Putz innen und außen ab, deckten das Dach ab. „Alles, was man in Eigenleistung machen konnte, haben sie auch gemacht“, sagt Stefan Taglang, der auch den Einsatz seines Stellvertreters Hans Beer herausstellt, der in der Nachbarschaft wohnt und tatkräftig mithalf. Ebenso wie die Unterstützung der Firma Kurt Mayer.
Um die 300 Stunden haben die Floriansjünger in ihr ehemaliges Domizil eingebracht. Dort sind jetzt übrigens die Fenster aus dem ehemaligen Rathaus verbaut.
Trotz der Eigenleistung kostete die Sanierung letztlich rund 50000 Euro. Unter anderem auch, weil die Decke um mindestens 30 Zentimeter angehoben wurde. Auch eine Dachrinne für eine ordentliche Entwässerung gibt es jetzt. Genauso wie neue Eichentüren. Für Bürgermeister Stefan Taglang ist das Häuschen, das in dezentem Grau gestrichen ist, eine Aufwertung für das Ortsbild. Bald soll auch noch eine Aufschrift an der Straßenseite hinzukommen. Ob dann „Spritzenhaus“ oder „Altes Gerätehaus“ auf der Fassade stehen wird, ist noch nicht endgültig entschieden.
Genutzt werden soll das alte Gerätehaus, das am heutigen Samstag ab 16 Uhr mit einem Kameradschaftsabend und Grillhendln vom Holzkohlegrill eingeweiht werden soll, vor allem als Abstellfläche. Vorrangig für die Feuerwehr. So soll hier unter anderem die historische Magirus-Leiter aus dem Jahr 1928 unterkommen.